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Wappen und Flagge der Äußeren Hebriden |
Die Reise Unsere eigenen 'Erfahrungen' - 1960
alleine mit der Vespa und gemeinsam im Mietwagen 2003 durch das schottische Hochland und 2010 der Trip zum Mull of Kintyre und den Inseln zwischen dem
Firth of Clyde und dem Northern Channel führten zu dem immer dringlicher werdenden Wunsch, diejenige Region kennenzulernen,
die für uns die "Quintessenz Schottlands" ist. |
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Verbindung nach Tarbert als Ausgangspunkt für die Isle of Harris
und die Isle of Lewis. Und dort gibt es in Nord-Süd-Richtung nur eine Straße. Ergo entschieden wir uns dafür - sehr zur Verwunderung unserer Gastgeber in Lewis und Skye - mit der Fähre Ullapool - Stornoway zu beginnen und uns von dort zu Land und zu Wasser nach Süden zu bewegen. So sah das Ergebnis unserer Planungen und letztendlich auch unsere Reise aus. |
Überfahrt Ullapool-Stornoway |
Die 'Callanish Standing Stones' Steinkreise verströmen durch ihre Unergründlichkeit eine Magie, der man sich nicht entziehen kann. Trotz der Touristenscharen. So war es in Stonehenge und in Castlerigg im Lake District. Und so ist es auch hier bei den 12 Steinkreisen von Callanish (gälisch Calanais) auf der Isle of Lewis. Der besterhaltene und größte der Callanish-Steinkreise datiert auf
die Zeit um 3.000 v. Chr und ist damit älter als Stonehenge. Dreizehn Steine bilden den inneren Zirkel von 13 Metern
im Durchmesser, in dessen Zentum ein 5 Meter hoher Monolith steht. Während Callanish I vom sehr informativen Besucherzentrum aus problemlos zugänglich ist, sind die weiteren Steinkreise nur mit größerem Aufwand und längeren Fußmärschen durch zum Teil feuchte Weidegebiete erreichbar. Da außerdem Callanish II bis XII dem Umfang und der Anzahl und Größe der Menhire nach nicht mit Callanish I vergleichbar sind, haben wir uns, nicht zuletzt wegen des schlechten Wetters, nur auf den wichtigsten Steinkreis konzentriert. |
Die Website
Walkhighlands beschreibt den
Steinkreis Callanish III und wie man dorthin gelangt. |
Abb. © Walkhighlands |
Was? Harris-Tweed kommt von der
Isle of Harris? Alles darüber und die Logik der Schotten | |
© www.harristweed.org |
Natürlich, das weiß doch jeder. Wir aber wussten es nicht.
Bis wir dort waren und es uns wie Schuppen von den Augen fiel. Nur der Tweed, der auf den Äußeren Hebriden gewoben wird,
ist Harris-Tweed und darf sich so nennen. |
Aber schon wieder ein
Irrtum: Zwischen North Uist und
South Uist liegt die
Isle of Benbecula; es handelt sich also - nicht - um eine Insel, nicht um zwei Inseln sondern um drei. Logik auf Schottisch. |
Los, komm runter vom Flughafen! Isles of Barra und Vatersay | |
In Äthiopien habe ich vor Jahrzehnten einmal eine Landung auf einer vollgeschissenen Kuhweide miterlebt. Aber das war ein Notfall. Damals wurden die Propellermaschinen vom Boden aus beschossen. Aber normaler Flugbetrieb mit Start und Landung auf einem klatschnassen Stück Strand? Fliegerlatein? "Komm aus dem Wasser, da kommt der Flieger!" | |
Es ist tatsächlich so. Zwei Verbindungen täglich werden hier abgefertigt. Nach Glasgow und Benbecula. Allerdings wegen der
Gezeiten mit rotierenden Abflug- und Ankunftszeiten, je nachdem wann Ebbe ist, vor- oder nachmittags. Beeindruckend sind die feinkörnigen, goldgelben Sandstrände auf der durch
einen Damm (Causeway) mit Barra verbundenen Insel Vatersay. |
"The Hebrides' Midges" ... klingt einfach besser als 'Die Mücken der Hebriden' | |
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Deshalb hatte ich so
meinen Reise-Report über unsere Einwochenrundreise über die Äußeren Hebriden und die Isle of Skye angekündigt. Und? Keinen
einzigen Stich der Miniinsekten haben wir mitbekommen. |
© http://www.myhighlands.de/tipps/der-beste-monat-fur-schottlandreisen |
Paul McGlynn, the Oysterman
Auf der Bewertungsplattform "Tripadvisor" findet sich der
Oyster Shed auf Position N°5
von insgesamt 25 Isle of Skye-Attraktionen! Mit 4,8 von 5 möglichen Punkten und 420 Likes
reussiert er bei Facebook. | ||
Eine kahle, leere Wellblechhalle, eine Kühltheke, ein paar Kühlschränke mit Schaufront, Betonfußboden, keine Sitzgelegenheit.
Doch zum Hinsetzen wäre es eh zu kalt und in unseren dicken, gefütterten Jacken auch zu unbequem. |
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Wir haben den Oysterman ganz für uns allein, bestimmen die Themen (aktuell:
Referendum zur Unabhängigkeit, Erwartungen an die EU, mögliche Konsequenzen im Verhältnis zu England und allgemein:
Tourismus, Infrastruktur, Austernesser). |
Black Houses An der Westküste von Lewis liegt der Weiler
Arnol: viel Grün; darin mehr Ruinen als bewohnte Häuser; eine Straße. Ins Auge
springt unter der Adresse "Arnol N°42" ein geducktes Gebäude mit eigentümlicher Architektur. Ein auf langgestreckten,
niedrigen Rohsteinmauern ruhendes Strohdach, das mit einem weitmaschigen Netz bedeckt und von angebundenen Wackersteinen
straff gehalten wird, eine gemauerte Umfriedung, aufgeschichtete Torfziegel. Und Sturm und Regen, Regen und Sturm.
Vom Feinsten. Das im Originalzustand erhaltene Black House in Ariol (Isle of Lewis), dessen Bewohner 1960 die Behausung auf Veranlassung der Behörden verlassen mussten. Das Schwarzweißfoto (unten) stammt aus dieser Zeit. | |
"Seien Sie vorsichtig beim
Betreten und im Inneren. Der Eingang ist sehr niedrig und drinnen ist es ziemlich dunkel". Wie wahr. |
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In der Mitte des Wohnraums befand
sich die zentrale Feuerstelle mit rund um die Uhr schwelendem Torf,
dessen beizender Geruch die gesamte Behausung ausfüllte, der aber unabdingbar war, um das Dach trocken und in gutem Zustand zu
halten. Gleichzeitig sorgte das "ewige Feuer" für das Räuchern und dafür, daß Wände, Decke, das spärliche Mobiliar und die
Lungen der Bewohner schwarz gefärbt wurden. Daher "Black House". |
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© Arnol Visitor Centre |
In solchen Unterkünften hausten die letzten
Bewohner bis, nein, nicht 1750 oder 1850. Sie wohnten
so bis zur finalen Umsiedlungsaktion der Regionalregierung 1970. Ein Jahr nach der ersten Mondlandung! |
(Krasser noch waren die Lebensumstände auf St. Kilda. Die Inselgruppe liegt ca. 60 km westlich der Isle of Harris. Geologisch und verwaltungstechnisch gehört St. Kilda zu den Äußeren Hebriden. Die Hauptinsel Hirta war seit der Bronzezeit besiedelt. 1930 wurden die verbliebenen 36 Bewohner aufgrund eines eigenen Gesuchs auf das Festland umgesiedelt. Seitdem ist St. Kilda nur noch von dort stationiertem Militär bewohnt. Während der Sommermonate werden von der Isle of Harris aus für Toristen Tagesausflüge mit Schnellbooten angeboten.) |
Friends of the Classic Malts Frei nach Matthäus 5,37:
Islay oder Lowland? Ist wirklich alles,
was dazwischen ist, von Übel? Zu Hause müssen wir je eine Flasche
Blednoch und Caol Ila vorhalten, weil die eine nicht
auf ihr Limonen-Rosinen-Muskat-Finish und der andere nicht auf seinen Torfgeschmack verzichten will. Weil jedoch die
Äußeren Hebriden weder die Inneren sind noch in Wigtownshire liegen, nahmen wir das, was es eben gab. Und siehe da, es war gut. | |
Wir waren gut auf einen Besuch
vorbereitet. Auf der Homepage hatten wir gesehen, daß die Führung stolze 7£ kostet. Aber wir
hatten auch gesehen, daß sie für "Friends of the Classic Malts" kostenlos
ist. Und daß für die Mitgliedschaft im 'Single-Malt-Club' kein Beitrag erhoben wird. Also habe ich uns angemeldet. |
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Nun, führen geht über probieren,
das Motto dieser und aller Distillerien, wird weidlich ausgenutzt. Eine Stunde durch die
Brennerei ... und dann nur ein Fingerhut des Zehnjährigen. Nachschlag abgelehnt. |
Was wir sonst noch gelernt haben ... und gerne weitergeben | |
Charles (li) und Flora [Q.: Wikipedia] |
Man kann ihm auf den Hebriden nicht entgehen: Bonnie Prince Charlie (Charles Edward Stuart 1720-1788), seiner Flucht auf die Hebriden und seiner Fluchthelferin Flora MacDonald (*1722 auf South Uist +1790 Skye), die deswegen als Nationalheldin verehrt wird. Nachdem seine Truppen 1746 vernichtend geschlagen waren, floh Charles auf die Äußeren Hebriden und fand bei ihr Zuflucht. Flora und Charles, der als deren Zofe Betty Burke verkleidet war, ruderten die 20 Meilen(!) nach Skye und entkamen so seinen Häschern. |
Ruinen der Behausungen von Fuaigh Mòr in Loch Roag auf Lewis, deren Bewohner 1841 vertrieben wurden [Q.: Wikipedia] |
Wo man auch ist, immer wieder taucht der Begriff
"Highland Clearances" auf. Ein Euphemismus für die brutale Vertreibungspolitik der schottischen
Feudalherren im 18. und 19. Jahrhundert. Im Gälischen heißt es im Klartext: "Fuadach nan Gàidheal", die "Vertreibung der
gälischen Bevölkerung". |
Norsische Schachfiguren von 1150/ 1200, gefunden auf Lewis um 1830 [http://www.britishmuseum.org] |
Es ist nicht einfach, die im Englischen übliche Bezeichnung "Norse"
oder "Norsemen" korrekt ins Deutsche zu übertragen: Nordmänner? Wikinger? Oder sind Wikinger gar nur die seefahrenden,
räuberischen Nordmänner? |
[Foto und Video © Paul Lawrence auf YouTube] |
Wenn man erst einmal das Auto auf die erste Fähre gefahren hat, dann sind alle Bedenken, man könne einen Moment den
Linksverkehr vergessen, vergessen: 95% der Straßen auf den Hebriden sind einspurig.
Die wenigen Fahrer, die unterwegs sind, fahren extrem diszipliniert und halten,
sobald Gegenverkehr in Sicht ist, in der
nächsten Haltebucht. |
Eigentlich keine Kunst, mit 250 Jahren "älteste Kneipe" einer Region zu sein, wenn deren Geschichtsschreibung für die
Jahrhunderte davor nicht existiert. Jedenfalls ist das "Old Inn" in Stein (sprich s-tien)
auf der Halbinsel Waternish auf Skye einen Besuch wert. "Offering over 99 malt whiskies" sagt die Werbung, aber die
Barfrau hat keinen Schimmer: "I don't have no idea." |
Die ausgestorbene Innenstadt von Stornoway (Lewis) an einem
Sonntagnachmittag. [Q.: http://www.theguardian.com/uk/ 2011/jan/31/western-isles-sunday-laws-equality-act] Gress (Lewis): "No Fishing on Sunday" [Q.: http://www.lewis-cottage.co.uk /images/no-fishing.jpg] |
Weshalb man sich vor einer Reise auf die Äußeren Hebriden Gedanken über die
Religionszugehörigkeit der Bevölkerung machen sollte: |
Zum guten Schluß Wie wir gereist sind, wo wir übernachtet haben und wie uns die Hebriden vereinnahmt haben | |
Transport |
Slán go fóill, sláinte mhaith! | © Friedrich Ortwein Köln, im Juni 2014 |
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